Aufenthalt am Österreichischen Gymnasium in Prag vom 14.10.2019 bis 18.10.2019

von Christoph Hairer
01. November 2019

Ich hatte die Gelegenheit, heuer im Herbst eine ERASMUS+Mobilität mit Gastunterricht in Prag am Österreichischen Gymnasium zu absolvieren.
An fünf Tagen lernte ich die Organisationsstruktur dieser österreichischen Auslandsschule kennen und bekam vor allem Einblick in den Deutschunterricht. Außerdem unterrichte ich in einigen Klassen, wobei meine Schwerpunktsetzung im Vermitteln österreichischer Landeskunde sowie österreichischer Identität lag. Natürlich kam auch Tirol dabei nicht zu kurz.
Die tschechischen SchülerInnen bekommen nach zwei Jahren Unterricht in ihrer Muttersprache in allen Fächern Unterricht ausschließlich in Deutsch.
Acht Wochenstunden Deutsch stehen am Lehrplan, wobei zwei Stunden davon der Vorbereitung des Unterrichts in den anderen Fächern dienen.
Diese Art der Vorbereitung ist äußerst sinnvoll, ermöglicht sie doch durch das Aneignen des jeweiligen Fachwortschatzes im Vorfeld erst ein Mitkommen im Unterricht des jeweiligen Faches.
Eine enge Zusammenarbeit des Teams ist dabei unerlässlich.
Die Fortschritte, die die Kinder bis zur Maturaklasse machen, sind enorm, immerhin erhalten sie sowohl ein österreichisches als auch ein tschechisches Maturzeugnis.

In tschechischen Schulen ist es selbstverständlich, dass Kinder in der Schule zu Mittag essen. Das gemeinsame Mittagsmahl wirkte für mich auf alle Beteiligten beruhigend, sodass auch am Nachmittag wieder mit guten Leistungen und einem beachtlichen Niveau zu rechnen ist.

Weiters beeindruckt hat mich die Bibliothek der Schule, in der unter anderem Werke von Schiller, Shakespeare und Sophokles zu finden sind und auch als Klassenlektüre gelesen werden.

Nicht wenige Absolventen dieser Eliteschule beherrschen mit der Matura neben ihrer Muttersprache, Deutsch, Englisch und Spanisch.

 Für mich persönlich öffnete dieser Aufenthalt ein neues Fenster zu Strategien beim Erwerb einer Fremdsprache.

 Außerdem überraschte mich die Leistungsfähigkeit der SchülerInnen, ihre Freiwilligkeit und Bereitschaft, sich Wissen anzueignen.

 Nicht unerwähnt bleiben soll die politische Dimension: Fördergelder der EU ermöglichen Lehrpersonen quer durch Europa einen Einblick in unterschiedlichste Ansätze und Gelegenheit sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

Ziel muss sein, das Beste zu vereinen und durch Beziehungen, die geknüpft werden, einen Beitrag zum friedlichen Miteinander zu leisten.
Sylvia Haaland